CD H
I
F
I EXKLUSIV VOLLVERSTÄRKER
zu sichern. Der 300i-Besitzer kann eben-
falls alle verfügbaren Typen ausprobieren.
Abnehmbare Tuben aus hitzebeständi-
gem Glas schützen Röhren wie Kinder-
hände vor Kontakt. Ein Magnetring si-
chert sie an der Unterseite. Durch Schlit-
ze um die Röhrensockel herum strömt wie
findlicher Boxen antreibt“, was ge-
lang, aber je nach Wirkungsgrad
und Impedanzverlauf gerät das
Klangbild angespannter oder Io
ckerer, enger oder gelöster, leicht
gebremst oder entfesselt.
In einem meiner letzten W ork-
um
€17750
Maße: 28 x 24 x 26 cm ( BxHxT)
Garantie: 3 Jahre
Vertrieb: Gaudios
Tel: 0043/316337175
www gaudios. info
in einem Kamin stetig Luft um die heißen
Kolben nach oben und führt deren W är-
me ab. Gleichzeitig werden so die inneren
Teile kühl gehalten - clever.
In der Praxis zeigte sich der
extrem puristisch gehaltene
300i - er bietet weder Tape-
noch Line-Ausgänge, Mono-
schalter oder eine Klangrege-
lung - als absolut zuverlässig.
Man soll und will nichts ande-
res als Musik hören. Doch auf-
gepasst: So flexibel einsetzbar wie andere
Verstärker dieser Preisklasse ist der Nagra
nicht. Fr ist deutlich stärker darauf ange-
wiesen, am passenden Lautsprecher be-
trieben zu werden, um sein ganzes Poten-
zial zu entfalten.
Eigentlich klar, dass sich ein 300i nicht
für die Heimdisco eignet. Denn party-
tauglich ist er an normalen Lautsprechern
nicht. Nagra wollte ihn so auslegen, dass
er „den Großteil durchschnittlich emp-
shops führte ich den 300i vor. Dort be-
spielte er mit Veritys Amadis tapfer einen
gut bedämpften, stets voll besetzten 40-
Quadratmeter-Raum
-
und
klang dabei phänomenal, wirk-
te gegenüber der im Wechsel
laufenden großen Brinkmann-
Elektronik kaum beschränkt,
sondern lag in den Obertönen
sogar vorn.
Dieser Eindruck erhärtete
sich im Hörraum. In Mitten
und Höhen spielt der Nagra praktisch in
einer eigenen Liga. So duftig und zart, so
homogen und vielschichtig sind sie eine
Seltenheit. Dagegen erscheint vieles ande-
re Hochklassige banal, wie „trocken Brot“.
Natalie Merchants direkt aufgenommener
„Diver Boy“ erzeugte Gänsehaut. Ihre
Stimme behielt in allen Lagen ihr sonores,
raues Timbre. Der begleitende Bass hatte
Körper, war profund und greifbar.
STICHWORT
Soft Start-Automatik-
Sie fährt beim Ein-
schalten den Strom
langsam statt abrupt
hoch, was die Zuver-
lässigkeit und die
Lebensdauer der
Rohren fördert.
Über Öffnungen in der Deckplatte sind die Poten-
ziometer für die Gittervorspannung zugänglich. Ein
grünes Feld im Modulometer gibt den Bereich vor
Relikt oder moderner Klassiker?
Dies galt vor allem im Zusammenspiel mit
Blumenhofers effektiver Horn-Box Big
Fun 20, die 95 dB aus einem Watt holen
soll. Kleinere Einschränkungen in der Fes-
tigkeit der unteren Lagen bei allerdings
ebenso
betörendem
Obertonbereich
brachte das Duett mit Audio Physics neu-
er Avantera (fast 90 db/lW /lm ).
Viel wichtiger als einzelne Aspekte he-
rauszugreifen ist die Ganzheitlichkeit und
Überzeugungskraft, mit denen der kleine
Hybrid-Am p auftritt. Die Energievertei-
lung erscheint optimal, alles kommt wie
aus einem Guss. Sein musikalischer Fluss
und die verblüffend untechnisch tönende
Farbpalette haben tatsächlich viel von der
Leichtigkeit und Unverstelltheit natürli-
cher Quellen. Mit dem 300i zu hören be-
deutet H iFi zu vergessen und umso dich-
ter an der Musik zu sein.
Paavo Järvis neuer Beethoven-Zyklus
kam so groß ‘raus. Die Vorstellung hatte
Brisanz und Spannung, war zugleich lieb-
lich und räumlich perfekt organisiert. Da
sind auch abgebrühte Hörer verzückt, ja
begeistert. Mit den richtigen Spielpartnern
zeigt der Nagra, was klanglich geht. Er ist
kein Relikt vergangener Tage, sondern ein
moderner Klassiker.
M atthias B öde
Eine prächtigere Wirkungsstätte wird die
300B-Röhre kaum finden. Mit dem aufwän-
digen 300i baut Nagra ihr einen Thron. Er ist
ein Spezialist und ein Verstärker von Liebha-
bern für Liebhaber - zum
Liebhaberpreis.
MESSERGEBNISSE*
K 2
K ä
K 4
K 5
K «
K 7
K S
K9
Dauerleistung an 8(4 Ohm
20
Impulsleistung an 4 Ohm
20 Watt pro Kanal
30 Watt pro Kanal
Klirrfaktor fcei
50 mW j 5 Watt |
Pmax -1 dB
0,03110,36 1
0,89%
Intermodulation bei
50 mW| 5 Watt |
Pmax -f dB
0,44 4,2 1
6,8%
Rauschabstand CD bei 50 mW 15 Watt
83
1
102
dB
Kanaltrennung bei 10 kHz
63
dB
Übersprechdämpfung der Eingänge
36
dB
Obere Grenzfrequenz 1-3 dB, 4 Q)
30 kHz
Anschlusswerte
praxisgerecht
Gleichlauffehler Lautstärkesteller bis -60 dB
2 dB
Leistungsaufnahme
Aus |
Standby |„0ff'l |
Leerlauf
0 1
<0,11107 Wan
LABOR-KOMMENTAR: Die Dauerleistung entspricht
beim für unsere Messungen üblichen einem Prozent
Klirr exakt den Herstellerangaben. Die Klirrwerte
gehen für eine Röhre voll in Ordnung. Es entstehen
hauptsächlich geradzahlige, lasch abklingende Ober-
wellen (K2, siehe Grafik). Allerdings treten bei höhe-
ren Leistungen deutliche Intermodulationen auf. Der
Frequenzgang fällt im Bass minima: ab I-2 dB/20 Hz),
was in der Praxis ohne Belang ist Hervorragend hohe
Störabstände sowie effekti-
ve Kanaltrennung. Minima-
ler „Off-Verbrauch.
Netzphase
am Testgerät
AUSSTATTUNG
Vier Hochpegeleingänge (A-D), davon einer
symmetrisch, Eingang 0 ist für „laute" Quel-
len unempfindlicher ausgelegt, Metallfern-
bedienung (Lautstärke/Eingänge), dirnmba-
res Zeigerinstrument für Aussteuerung und
Röhrenabgleich, Ausgänge am Übertrager für
4-, 8- und 16-0hm-Lautsprecher.
* Zusätzliche Messwerte und Diagramme für Abonnenten
im STEREO-Club unter www.stereo.de
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